Bassfallen sind spezielle Schallabsorber, die dazu dienen, störende Resonanzen im Bassbereich eines Raumes zu minimieren. Sie werden in der Raumakustik eingesetzt, um die unerwünschte Anhäufung von tiefen Frequenzen, auch bekannt als sogenannte Raummoden, zu reduzieren. Diese Raummoden können den Klang unscharf und unausgewogen machen. Somit absorbieren Bassfallen gezielt die Bassfrequenzen und tragen so zur Klangverbesserung bei, insbesondere in Aufnahmestudios, Heimkinos, Konzertsälen und Musikräumen.

Die Konstruktion von Bassfallen basiert in der Regel auf der Grundlage großporiger, poröser Materialien, spezieller Formen oder ausgefeilter Geometrien, die gezielt Schallwellen im Bassbereich absorbieren und in Wärmeenergie umwandeln. Dies führt zu einer Reduzierung störender Resonanzen und zu einer Verbesserung der Raumakustik. Im Zusammenwirken mit weiteren Schallabsorber-Installationen für die Frequenzbereiche oberhalb des Bassbandes können ein präziser und ausgewogener Raumklang, besseres Sprachverständnis und eine allgemeine Lärmreduzierung unterstützt oder zur Gänze erreicht werden.

Bassabsorber: Die Bassfalle in der Raumakustik

Als Fachbetrieb für Raumakustik-Projekte und Optimierungen informieren wir Sie gerne über die Funktionsweise, die Wirkung und den Einsatz von Bassfallen (in Fachkreisen auch Basstraps genannt). Folgende Inhalte greifen wir die physikalischen Grundlagen und Gesetze der Akustik auf und gehen auf die Hintergründe der Raum-Schalloptimierung ein. Der Artikel legt damit Informationen rund um das Thema „Absorption von Basswellen“ offen. Das ist Wissenswertes zu tiefen Frequenzbereichen und ihren oft wenig bekannten Konsequenzen für die Raumakustik, das Raumklima und für Ihr persönliches Wohlbefinden.

Was sind Bass-Frequenzen?

Einfach ausgedrückt sind Bass-Frequenzen „tiefe Schallwellen“. Der typische Bass, der aus der Musik bekannt ist, macht entsprechend unteren Bereich des hörbaren Frequenzspektrums aus (deshalb auch tiefer Schall). Konkret betrachtet handelt es sich um lange Schallwellen (Wellenlänge) mit geringeren Frequenzen.

Zum besseren Verständnis gehen wir auf das Phänomen des Schalls mit seinen unterschiedlichen Frequenzbereichen näher ein. Schallwellen sind im Prinzip Druckschwankungen in der Luft, die sich in Wellenform ausbreiten. Diese Druckschwankungen nehmen wir im Wesentlichen über unser Gehör, aber auch über unseren Körper wahr. Die Angabe zu den Frequenzen bezieht sich dabei auf die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde dieser Wellen und damit auf die Tonhöhe des jeweils hörbaren Klanges.

Dieses hörbare Frequenzband reicht von etwa 20 Hertz bis 20.000 Hertz. Die Bassfrequenzen wiederum liegen typischerweise im Bereich von 20 bis 250 Hertz.

Schalldruck, Schallenergie, Schallpegel & Co.: Ein komplexes Phänomen für Experten

Obwohl der Bass weniger energiereich als höhere Frequenzen, erzeugen sie aufgrund ihrer längeren Wellenlängen den Eindruck von „Bassdruck“. Dieser Druck entsteht, wenn die großen Schallwellen tiefe Töne erzeugen, die nicht nur gehört, sondern auch körperlich gespürt werden können.

Das umfassende Verständnis dieser durchaus komplexen, physikalischen Eigenschaften hilft uns bei der Gestaltung und Ausstattung von Räumlichkeiten, der Optimierung der Akustik und der Schaffung einer beeindruckenden Klangumgebung.

So ist die exakte Analyse der vorhandenen Bass-Frequenzen und der Resonanzen in einem Raum auch essenzielle Voraussetzung für die Entwicklung wirkungsvoller Akustikelemente Premium-Bassfallen. Im Grunde wird jede Bassfalle für einen ganz bestimmten Frequenzbereich konzipiert, präzise gebaut und an genau festgelegten Positionen zum Einsatz gebracht.

Besondere akustische Erscheinungen, die in Zusammenhang mit dem Bassbereich in Räumen auftreten, sind sogenannte Raummoden (auch einfach Moden genannt). Der damit verbundene Nachhall im Raum betrifft deshalb ebenfalls zumeist tiefe Frequenzen.

Was sind Raummoden (Moden)?

Raummoden, auch bekannt als Moden, sind ein faszinierendes akustisches Phänomen, das die Raumakustik maßgeblich beeinflusst. Sie sind das Resultat der Wechselwirkung von Schallwellen mit den geometrischen Abmessungen eines Raumes. Raummoden treten auf, wenn Schallwellen zwischen den reflektierenden Oberflächen eines Raums hin und her reflektieren und sich miteinander überlagern. Dies führt zur Bildung von stehenden Wellen, den sogenannten Moden.

Jede dieser Moden hat ihre eigenen charakteristischen Frequenzen, bei denen die Schallwellen sich verstärken oder abschwächen können. Diese Resonanzen beeinflussen die Raumakustik und den Raumklang erheblich. An den Stellen, an denen die Schallwellen in Phase sind und sich verstärken, entstehen Bereiche mit erhöhter Lautstärke, während an den Stellen, wo sie sich gegenseitig auslöschen, leise Bereiche entstehen. Dies führt zu einem ungleichmäßigen Klangbild im Raum und beeinträchtigt die Klangqualität, insbesondere bei den Bässen bzw. im Bassbereich. Das kann zuweilen so weit gehen, dass Räume unangenehm dröhnen oder wummern.

Wie sind Raummoden in den Griff zu bekommen?

Die Auswirkungen dieser untragbaren Raummoden-Akustik-Probleme zu minimieren, ist eine zentrale Herausforderung und je nach Fall und Anforderung durchaus komplex. Es müssen gezielte Maßnahmen geplant und ergriffen werden, um tiefe Frequenzen präzise auszufiltern und Resonanzen zu vermeiden. Die Platzierung von Bassfallen an kritischen Stellen erzielen oft verblüffende Ergebnisse.

Die Schallabsorber müssen dafür die exakten Problem-Frequenzbereiche neutralisieren und im Raum zwischen den Wänden am richtigen Standort eingesetzt werden. Oft sind die Raumecken dafür prädestiniert, da sich tiefe Frequenzen mit Vorliebe in den Ecken sammeln, überlagern und verstärken. Nicht ohne Grund werden Bassfallen oft in Form sogenannter Eckabsorber ausgeführt.

Der Einsatz professioneller Bassfallen und alle beschriebenen Maßnahmen helfen, die stehenden Wellen zu reduzieren und eine gleichmäßige Akustik zu schaffen. Das Verständnis von Raummoden ist von entscheidender Bedeutung für die Gestaltung akustisch optimierter Räume, sei es in Hallen, Hotel-Lobbys und Empfangsbereichen, Tonstudio- und Konzertsälen, im Studio, in Hörsälen oder Heimkinos.

Was versteht man unter Nachhallzeit?

Die Nachhallzeit ist ein fundamentales Phänomen im Konzept der Raumakustik. Der Hall oder Nachhall (im Freien kennen wir das Ereignis auch im Prinzip auch als Echo) beschreibt die Zeitspanne, die es vergeht, bis Schall nach der Beendigung einer Schallquelle oder Ursache im Raum abgeklungen ist. Ein Raum erzeugt dabei gewissermaßen ein akustisches Echo, das die Klänge nach ihrer Entstehung reflektiert. Der Nachhall misst, wie lange es dauert, bis diese Klänge allmählich verschwinden und die Stille im Raum zurückkehrt.

Dieses Phänomen wird von den reflektierenden Oberflächen und der Schallabsorption im Raum beeinflusst. In jedem Raum mit vielen harten Oberflächen, wie Wänden, Glas-Fenstern, Beton-Decken und Stein-Böden, hallt der Schall länger nach, da er mehrmals reflektiert wird. Hingegen werden in Räumen mit Schallabsorbern wie Teppichen oder Vorhängen die Schallwellen schneller absorbiert und der Nachhall verkürzt sich, oder verschwindet.

Bassfallen, Absorber & Akustikelemente reduzieren den Nachhall

Dieser Hall hat großen Einfluss auf die Klangqualität eines Raumes. In Konzerthallen, Tonstudios oder in großen Aufnahmestudios wird ein gewisser Grad an Nachhall oft geschätzt, da der den Klang „voller“ macht. In Konferenzräumen, Auditorien oder Klassenzimmern hingegen ist ein minimaler Nachhall zweckmäßig, da dies die Sprachverständlichkeit erhöht.

Die gezielte Kontrolle dieser Nachhallzeit ermöglicht also die Gestaltung akustisch optimierter Räume, die den jeweiligen Bedürfnissen gerecht werden. Die Anwendung von Bassfallen oder spezieller Bassabsorber in der richtigen Ausführung, dem richtigen Platz und in ausreichender Menge dient dieser Gestaltung. Sofern der tiefe Frequenzbereich keine Probleme verursacht, kann auf den Basstrap-Einsatz verzichtet werden.

Dabei spielt logischerweise das Frequenzbereich-Profil im Raum und die Bestimmung des Raumes eine maßgebliche Rolle. Im Mittelpunkt der beabsichtigten Verbesserung der Raumakustik stehen die Menschen, die sich im Raum aufhalten, dort arbeiten oder wohnen.

Tatsächlich wirkt sich die Akustik von Räumen ganz erheblich auf unsere Konzentrationsfähigkeit und unser Wohlbefinden aus. Bässe spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Warum sind Bassfallen, Absorber & Akustikpaneele wichtig?

Die Bedeutung von Bassfallen, Absorbern und Akustikpaneelen geht weit über die Klangoptimierung hinaus und erstreckt sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen. Lärm, insbesondere tiefe Frequenzen und störende Raummoden, können erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben. Die Wahrnehmungspsychologie verdeutlicht, dass tiefe Bässe nicht nur gehört, sondern auch körperlich gespürt werden.

Infraschall-Resonanzen oder stehende Wellen, die unterhalb der Hörschwelle liegen, können Unbehagen auslösen und Stress verursachen. Einzelne Thesen besagen, dass eine ständige Basswiedergabe auf Dauer sogar Wahrnehmungsstörungen, ein permanentes Gefühl der Bedrohung und depressive Neigungen fördern kann. So konnte in „unheimlichen“ Altbauten oder Gemäuern oft Luftschall in sehr tiefen Frequenzen gemessen werden, der hier meist durch die Wechselwirkung aus Wind und undichten Dachkanten, Fenstern, Rohren, Mauer-Ecken oder Schacht-Geometrien entsteht (ähnlich dem Phänomen beim Erzeugen von Tönen durch das Blasen auf Flaschenöffnungen).

Dies kann zu Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen und sogar Herz-Kreislauf-Beeinträchtigungen führen. Bassfallen, Absorber und Akustikpaneele sind daher von entscheidender Bedeutung, um diese gesundheitlichen Risiken zu minimieren. Sie dämpfen nicht nur den Lärm, sondern schaffen auch eine akustisch angenehme Umgebung, die dazu beiträgt, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern. Indem sie die schädlichen Auswirkungen von Lärm eindämmen, tragen sie dazu bei, eine Klangwelt zu schaffen, die nicht nur für die Ohren, sondern auch für die Gesundheit deine Wohltat ist.

Wie funktionieren Bassabsorber oder Bassfallen?

Wie beschrieben sind eine Bassfalle oder ein Bassabsorber raffinierte akustische Lösungen, die darauf abzielen, die unerwünschten Auswirkungen von Raummoden und stehenden Wellen im Bassbereich zu minimieren. Sie basieren auf dem Prinzip der Schallabsorption, die beim Auftreffen von Schallwellen auf poröse, weiche Materialien beruht. Trifft der Bass auf diese Materialien auf, dringen die Schallwellen in die Poren ein, wo Ihre Energie durch Reibung in Wärme umgewandelt wird. Diese Transformation in der Bassfalle reduziert die Intensität der störenden Schallwellen, wodurch der Klang im Raum optimiert wird.

Bassfallen können in Form von Paneelen, Eckabsorber-Lösungen oder frei stehenden Raumklang-Elementen umgesetzt werden. Um sie effektiv einzusetzen, ist die Platzierung entscheidend. Kritische Bereiche wie Ecken, wo Raummoden tendenziell stärker auftreten, sind oft optimale Standorte. Der Platz für jede Bassfalle muss deshalb durch akustische Messungen und Simulationen festgelegt werden, damit die Basstrap-Wirkung gewährleistet werden kann (richtiger Wandabstand, Platzierung in der Ecke oder den Ecken, großflächige Schallabsorber-Wände als Alternative).

Die Wahl der Materialien, die Porosität und die Dicke der Absorber und die Konstruktion jeder Bassfalle sind ebenfalls wichtige Faktoren und Teil professioneller Konzepte. Die Konstruktion von Bassabsorber erfordert eine sehr genaue Kenntnis des raumakustischen Profils und eine sorgfältige Abstimmung auf die spezifischen Bedürfnisse des Raumes.

Durch den gezielten Einsatz von Bassfallen können Räume also klanglich optimiert werden, indem sie unerwünschte Bassresonanzen minimieren und eine ausgewogenere Klangqualität schaffen. Für Räume, in denen eine präzise und angenehme Wiedergabe von Stimmen oder Klang erwünscht ist, können Bassabsorber für diesen guten Raumklang sorgen.

Bass-Trap & Co.: Überflüssigen & schädlichen Lärm in den Griff bekommen

Durch Absorption transformieren professionelle Premium-Bassabsorber unnötige Lärm-Energie in Wärme. Damit stehen Bassfallen und Absorber für mehr Ruhe und Entspannung im Raum. Die Sprachverständlichkeit verbessert sich. Die allgemeine Lautstärke und Geräusch-Anfälligkeit des Raums nimmt ab.

Den Wert dieser vorteilhaften Wirkung haben wir beleuchtet. In der Praxis wird die Wirkung sofort spürbar, denn der Raum gewinnt an Atmosphäre und wird insgesamt ruhiger. Die Kosten für eine Raumakustikoptimierung sind gut investiertes Geld, denn ein angenehmer Raumklang macht sich vom ersten Tag an bezahlt.

Premium-Bassabsorber können in Farbe und Design den innenarchitektonischen Anforderungen angepasst werden, damit Form und Funktion überzeugen. Falls Sie noch Fragen zur Bassfalle, zu Eckabsorber-Konstruktionen oder allgemein zum Thema Schallabsorber haben, sind wir gerne als direkte Ansprechpartner für Sie da. Schreiben Sie uns gleich eine E-Mail oder rufen Sie uns einfach an.

Helge Herrmann
Helge HerrmannAkustikberater